Roque Nublo – Wahrzeichen Gran Canarias

Der 1.813 Meter hohe Roque Nublo im Parque Rural del Nublo auf Gran Canaria
Der 1.813 Meter hoch gelegene Roque Nublo im Parque Rural del Nublo auf Gran Canaria

Der Roque Nublo („Wolkenfels“) ist mit 1.813 Metern über dem Meeresspiegel die dritt höchste Erhebung von Gran Canaria. Er stellt das wichtigste Wahrzeichen der Insel dar und war schon bei den Guanchen, den Ureinwohnern der Insel ein Heiliger Berg und Wallfahrtsort , an dem sie dem Sonnengott Opfer brachten.

Der Basaltfels ist Bestandteil des Naturschutzgebietes Parque Rural del Nublo und er liegt nur wenige Kilometer entfernt von den höchsten Punkten der Insel: Pico de las Nives mit 1.949 Metern und Morro de la Agujereada mit einer Höhe von 1.956 Metern. Das Naturdenkmal ist Teil des Gebietes, das 2005 zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt wurde.

Die Anfahrt zum Roque Nublo

Man erreicht den Roque Nublo mit dem Mietwagen von Süden aus Maspalomas kommend über die GC-60 in Richtung Tejeda. Dieser Straße folgt man über San Bartolomé de Tirajana bis Ayacata. In der Mitte des Ortes befindet sich eine Abzweigung, dort verlässt man die breite Landstraße und biegt auf die recht schmale, sehr kurvige und teilweise steile GC-600 ab. Nach einigen Kilometern und Fahrtminuten erreicht man einen Parkplatz auf 1.580 Metern Höhe, der je nach Uhr- und Jahreszeit schon gut gefüllt sein kann. Falls es mal keinen Platz mehr geben sollte, kann man sein Glück ein paar hundert Meter weiter auf einem sehr kleinen Platz am Straßenrand oberhalb eines kleinen Stausees probieren. Es lohnt sich aber immer recht frühzeitig am Parkplatz einzutreffen. Spätestens ab 11:00 Uhr wird es hier recht voll. Hat man dann erfolgreich geparkt, sollten alle Wertgegenstände aus dem Wagen mitgenommen werden – zu groß ist die Verlockung für Langfinger an dieser doch recht abgelegenen Stelle.

Eine Anfahrt mit dem Bus ist ebenfalls möglich, aber doch deutlich beschwerlicher. Von Maspalomas aus nimmt man die Linie 18 bis Ayacata. Von dort aus geht es dann zu Fuß über die Straße etwa 3 km berauf bis zum Parkplatz. Der Weg ist mitunter recht steil und dank Verkehr auf der Straße auch nicht so schön.

Der Aufstieg zum ehemaligen Vulkanschlot und Naturdenkmal

Beim Aufstieg zur Basis der Felsens auf rund 1.740 Metern Höhe muss man ca. 160 Höhenmeter überwinden. Die Entfernung vom Parkplatz aus beträgt rund 1,4 Kilometer. Für den Rundgang auf dem Wanderweg sollte man für die Distanz von knapp 5km rund zwei Stunden Dauer einplanen. Der Weg zum Roque Nublo ist recht gut ausgebaut und gesichert, am Anfang spendet noch der Kiefernwald etwas Schatten, der Rest führt durch Ginster, Gras und Salbei Bewuchs zum Berg. Man benötigt keine besondere Ausrüstung. Ein vernünftiges Schuhwerk ist in jedem Fall sinnvoll. Außerdem sollte man gerade bei sonnigem Wetter ausreichend Wasser mitnehmen und an den Sonnenschutz denken. Das Wasser kann man mitbringen, oder noch schnell an dem kleinen Kiosk beim Parkplatz kaufen.

Bei klarer Sicht kann man ein grandioses Panorama genießen. Der Ausblick reicht bis zum Pico las Nives, dem höchsten Punkt auf Gran Canaria und den Roque Bentayga, einer weiteren markanten Bergspitze. Kein Wunder, dass dieser Monolith schon für die Altkanarier ein wichtiger Kultplatz war.
Morgens hat man die beste Chance auf freie Sicht. Wer die spektakuläre Aussicht beim Sonnenaufgang genießen möchte, muss je nach Jahreszeit zwischen 7:00 und 8:00 Uhr am Roque Nublo sein. Auf den Kanaren verschiebt sich der Sonnenaufgang im Gegensatz zu Deutschland nur innerhalb von weniger als einer Stunde. Bei bedecktem Wetter und in den Wintermonaten sollte man die Temperaturen in dieser Höhenlage nicht überschätzen. Da ist eine warme Jacke im Gepäck durchaus sinnvoll.

Der Aufstieg zur eigentlichen Felsspitze ist dagegen erfahrenen Kletterern vorbehalten. Diese können den Berg über zehn erschlossene Routen mit einem Schwierigkeitsgrad von 4 bis 7b+ (F) erreichen. Die Erstbesteigung erfolgte erst 1932 durch drei deutsche Ingenieure.

Ist man aber erst mal auf dem exponierten Aussichtspunkt angekommen, wird man auf dem Gesteinsblock mit einem wirklichen Traumpanorama über die Berglandschaft belohnt.

El Fraile und Roque Rana

Der El Fraile, „Der Mönch“ ist im Bild oben auf der linken Seite zu erkennen. Dieser Fels ist deutlich kleiner als der Roque Nublo. Mit etwas gutem Willen kann man die Gestalt eines Möchs hineininterpretieren.

Der Roque Rana, „Froschfelsen“ oder oft kurz Frosch genannt, ist im Bild auf der rechten Seite zu erkennen. Er liegt direkt neben dem Roque Nublo und ist ebenfalls deutlich kleiner als dieser.

Bevor man sich jedoch auf den Weg zum Roque Nublo macht, sollte man den Wetterbericht prüfen. Manchmal liegt der Fels im dichten Nebel tief hängender Wolken verborgen. Dann ist die sonst wirklich spektakuläre Aussicht nahezu komplett verschwunden und die Temperaturen können dann auch mal einstellig werden. Dann sollte man sich besser einen anderen Tag für diese lohnenswerte Ausflugsziel aussuchen.

Abgesehen vom Besuch des Roque Nublo, eignet sich das umliegende Bergland auch für ausgedehnte Rundwanderungen durch die Natur. Der Kiefernwald spendet dabei selbst in der Mittagshitze wenigstens etwas Schatten. So kann man auch eine etwas längere Wanderung auf den höchsten Gipfeln mit vielen Panorama-Aussichtpunkten einplanen.

Video: Der Roque Nublo in Wolken vom Pozo las Nieves aus gesehen

Die Anfahrt

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