Leben auf Gran Canaria

Sonnenuntergang im Süden von Gran Canaria. Leben auf den Kanaren

Gran Canaria ist mehr als nur ein Urlaubsziel – es ist ein Ort zum Leben, Ankommen und Altwerden. Wer sich auf die spanische Kultur einlässt, offen für neue Erfahrungen ist und sich gut vorbereitet, findet hier ein erfülltes Leben zwischen Meer, Bergen und Sonne. Ob für einen Urlaub, ein paar Monate, mehrere Jahre oder für immer – die Insel hat für Urlauber, Residenten und Auswanderer viel zu bieten.

Leben auf Gran Canaria – Inselalltag für Residenten, Langzeiturlauber und Auswanderer

Gran Canaria, die drittgrößte der Kanarischen Inseln, ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel, sondern ist für viele Menschen auch ein zweites Zuhause oder sogar ein neuer Lebensmittelpunkt geworden. Das milde Klima, die landschaftliche Vielfalt und die entspannte Lebensart machen die Insel zu einem attraktiven Ort – sei es für normale Urlauber, Langzeit-Urlauber, Residenten mit dauerhaftem Aufenthalt oder Auswanderer, die hier ganz neu beginnen wollen.

Wohnen – Von der Ferienwohnung bis zur Finca

Die Wohnsituation auf Gran Canaria variiert stark je nach Region. In Touristenzentren wie Playa del Inglés oder Puerto Rico dominieren Apartments und Ferienanlagen. Wer es ruhiger mag, zieht eher in den Norden (z. B. Arucas, Teror) oder in ländliche Gegenden im Inselinneren. Residenten und Auswanderer bevorzugen oft lokale Wohnviertel wie Tafira oder die Hauptstadt Las Palmas mit ihrer urbanen Infrastruktur. Leider wird die private Vermietung gerade in den größeren Städten zunehmend zu einem Problem, da die Mietpreise für die einheimischen Einwohner teilweise unbezahlbar werden und so das Leben schwer machen. Eigentum ist ebenfalls erschwinglich – allerdings steigen die Preise seit einigen Jahren. Auch der Erwerb von Immobilien durch EU-Bürger wird für die einheimische Bevölkerung zur Belastung. Es gibt Pläne, den Immobilienverkauf an Ausländer zu reglementieren. Gleichzeitig Bau von sozialem Wohnraum gefördert werden.

Arbeiten – Chancen und Herausforderungen

Die Arbeitssituation auf Gran Canaria ist herausfordernd – besonders ohne gute Spanischkenntnisse. Der Tourismussektor bietet die meisten Jobs, aber auch in Bereichen wie IT, Immobilien oder Gesundheitswesen gibt es Möglichkeiten. Viele Auswanderer machen sich selbstständig, etwa im Dienstleistungssektor oder als digitale Nomaden. Die Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise niedrig, was bei der Planung helfen kann. Gran Canaria versucht gerade aus dem Sektor der regenerativen Energie Fuß zu fassen. Hier könnten sich in Zukunft einige interessante Forschungs- und Tätigkeitsfelder eröffnen.

Die Arbeitslosigkeit sinkt seit der letzten Wirtschaftskrise langsam, aber stetig. Leider ist die Jugend-Arbeitslosigkeit weiterhin zu hoch. Das führt zusammen mit steigenden Mietkosten und knappem Wohnraum dazu, das viele junge Erwachsene weiter bei Ihren Eltern leben müssen.

Gesundheit – Gut versorgt leben

Das spanische Gesundheitssystem ist gut ausgebaut. Residenten haben über die Seguridad Social Zugang zur öffentlichen Gesundheitsversorgung. Private Krankenversicherungen sind ebenfalls gängig – vor allem bei Langzeiturlaubern und Auswanderern beliebt, da sie schnelleren Zugang zu Fachärzten ermöglichen. Auf der Insel gibt es viele moderne Kliniken, auch mit deutschsprachigem Personal. Ein modern ausgestattetes Universitätsklinikum findet sich in Las Palmas.

Behörden – Bürokratie mit Geduld meistern

Wer dauerhaft auf der Insel lebt, muss sich mit der spanischen Bürokratie anfreunden. Wichtig sind die NIE-Nummer (Número de Identificación de Extranjero), eine Anmeldung beim Einwohnermeldeamt sowie die Krankenversicherung. Die Beantragung dauert mitunter, aber mit Geduld (und oft einem lokalen Gestor) klappt es gut. Viele Dienstleistungen sind mittlerweile auch online verfügbar. Die elektronische Stadtverwaltung ist vielerorts wesentlich weiterentwickelt, als in Deutschland. Einen Glasfaser-Anschluss bekommt man in Städten meistens innerhalb von wenigen Tagen gelegt. Natürlich auch dank der gewöhnungsbedürftigen Freiluftverlegung. Aber trotzdem wesentlich schneller als in den meisten deutschen Orten.

Einkaufen – Zwischen Wochenmärkten und Supermärkten

Auf Gran Canaria findet man alles, was man für den Alltag zum Leben braucht. Neben bekannten Supermarktketten wie Mercadona, Lidl, Aldi, Spar oder Hiperdino gibt es viele kleine Läden und Bauernmärkte mit lokalen Produkten. Besonders in Las Palmas ist die Auswahl international – von Bio-Läden bis zu asiatischen oder deutschen Spezialitäten-Geschäften. Die Preise sind oft etwas günstiger als auf dem Festland Spaniens.

Freizeit – Natur, Meer und Kultur

Lebensqualität hat auch damit zu tun, was man zum Beispiel nach einem Arbeitstag noch anstellen kann. Mit einem Blick auf das Meer lässt sich perfekt abschalten. Darüber hinaus bietet die Insel für jeden Geschmack etwas: Wandern im grünen Norden, Surfen und Tauchen im Süden oder Kultur und Nachtleben in Las Palmas. Zahlreiche Sportmöglichkeiten, Golfplätze, Fitnessstudios sowie ein reges Vereinsleben – auch unter deutschsprachigen Residenten – sorgen für Abwechslung. Wer es ruhiger mag, genießt die vielen Strände oder das milde Klima bei einem Café con leche am Meer.